Freitag, 12. Januar 2018

2017 - meine Alben des Jahres (Michael)

Unter den besten Alben sind einige, von deren Interpreten ich bisher nichts gehört hatte. Ihr werdet staunen, aber ich freue mich immer, wenn ich auch nach so vielen Jahren des Musikkonsums noch Neues entdecke. Auch Neues, was es eigentlich schon lange gibt, aber in meinen 41 Jahren aktiven Musikgenusses habe ich eben manche Strömungen weggelassen, spät entdeckt oder auch wieder verschüttet.

Nun also meine 2017er Liste der für mich besten und schlechtesten Alben - diesmal in der Reihenfolge des Gefallens oder Missfallens.

Die Auswahl aus mehr als 120 Platten fiel dann doch nicht so schwer, wie es bei der Anzahl zu erwarten gewesen wäre. Es ist wohl eher ein Zeichen dafür, dass es für Bands und Künstlerinnen wie Künstler nicht mehr so einfach ist, wirklich aus der Masse herauszustechen. Und bei bekannten Bands lege ich die Messlatte hoch, weil ich mich mehr über Weiterentwicklung freue als über Verwalten des eigenen Stils. Deshalb habe ich eine Liste der größten Enttäuschungen angefügt.


Die Besten

LCD Soundsystem - American Dream


Typisch: dieses Projekt habe ich aus dem Radio (Tonart meist auf dem Weg vom Büro nach Hause). Habe ich vorher nie bewusst wahrgenommen und dieses Werk macht Lust auf die alten.






Ibeyi - Ash


Die beiden Schwestern mit kubanischen Wurzeln kenne ich seit ihrem Debütalbum. Dieses hier ist ein absolute Empfehlung, genial reduzierte Songs und nebenbei großes Artwork!







Dhani Harrison - IN//PARALLEL


Was macht der Sohn von George? Das Radio erzählte mir die Geschichte, dass seine Mitmusiker von Fistful of Mercy ihm diesmal verweigert haben, unter dem Bandnamen zu veröffentlichen. Er solle sich endlich trauen, das Album unter seinem eigenen Namen herauszubringen. Es ist ein eigenständiges und grandioses Werk geworden.


Slowdive - Slowdive


Ich habe wohl in den 1990er Jahren Shoegaze verpasst bzw. bei der Nennung der Genreschublade an komplett andere Musik gedacht und nie reingehört. Bin sehr froh über die Entdeckung wie auch über Cocteau Twins und Jaguwar aus Dresden, die gerade heute (12.01.2018) ihr Debüt veröffentlichen.


Steven Wilson - To The Bone


Hier muss ich nicht viel schreiben. Einer meiner Helden nach der Nach-Rock-Ära und ein kreativer Kopf und Workaholic wie sie selten sind heutzutage. Ich hoffe auf noch viele Werke in all seinen Projekten, die er betreibt.





St. Vincent - Masseduction


Auch eine Empfehlung des Radios, passt für meine Ohren.











Albin Lee Meldau - Lovers (EP)


Eine weitere Quelle für Neuentdeckungen sind die NPR Tiny Desk Konzerte. Dort stellt der Sender neue und bekannte Musiker vor. Diese Entdeckung war besonders spannend wegen der sparsamen Instrumentierung und der dazu im Kontrast stehenden Intensität des Auftritts.




Hello Piedpiper - The Raucous Tide


Als Freund der Scala haben wir uns hier riesig über Fabios 2. Album gefreut und darüber, dass er es mit Band aufgenommen und dann auch bei uns gespielt hat.







Caspian Sea Monster - Caspian Sea Monster


Chemnitz hat auch eine Post- und Progrockgemeinde. Aus verschiedenen Bands hat sich diese Formation gegründet und ein bemerkenswertes Debüt abgeliefert. Das Googeln nach dem Bandnamen fördert Kurioses zu Tage.





Nick & June - My November My


Leider hat es noch nicht mit einem Wohnzimmerkonzert geklappt. Das Album gefällt mir ausnehmend gut.









Courtney Barnett & Kurt Vile - Lotta Sea Lice


Kurt Vile kenne ich seit seinem 2009er Album „Childish Prodigy“ und habe mich bei NPR Tiny Desk concerts über die Performance mit Courtney Barnett gefreut.








Feist - Pleasure


Ein Album wie ein ungeschliffener Diamant.











Father John Misty - Pure Comedy


Dieses Werk erschließt sich mir immer noch. Ich höre es in Abständen und finde es immer interessanter. Und entdecke immer andere Ecken in den Songs. Kein Ohrwurm dabei - gut so!







Woods of Birnam - Searching For William


Die Reste von Polarkreis 18 fanden sich zusammen und schrieben ein Album, mit dem sie im Dresdner Schauspiel einen Shakespeare-Abend gestalteten. Ein Kleinod moderner Popkunst.







Le-Thanh Ho - Staub


Tolle und nahegehende deutsche Texte. Le-Thanh Ho zu erleben war auch ein Höhepunkt unserer Wohnzimmerkonzertreihe.









Die schlimmsten Alben

We Invented Paris - Catastrophe


„Rocket Spaceship Thing war 2014 eines meiner Lieblingsalben auf dem Plattenteller, die Tour dazu ganz toll und ein Erlebnis auf dem Parkett des Beatpols in Dresden. Was die Jungs Geräten hat, diesen Synthipop aufzunehmen, erschließt sich mir nicht. Der Albumtitel sehr wohl, vielleicht hatte jemand in der Band schon so eine Ahnung…




U2 - Songs of Experience


Ich gebe zu, ich habe der Band überlange die Treue gehalten, nämlich bis 2009 und „No Line On The Horizon“. Ab dann ging es bergab und mit diesem Album besonders steil. Einfallslos und uninspiriert. Wer bezahlt noch für sowas?






Portugal.The Man - Woodstock


Dieses Album steht hier, weil es gegenüber den Vorgängeralben so abfällt und beliebig wirkt. So verliert man Fans, gewinnt sicher auch neue. Ich hoffe, dass dies ein Album zum Sammeln von Erfahrungen ist. Das nächste wird wieder besser.


 

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